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Testberichte:
Andy Schaub, Buochs
Hoi zusammen
Ich habe den Verstärker mit meiner 4/4 Bassgeige (gezupft und gestrichen) belastet. Im Vergleich steht mir ein GK MB 150S zur Seite.
Den Ton habe ich Abwechslungsweise mit 2 Piezo, einem Fishman und einem Schuler abgenommen.
Also los geht’s...
Einstellung
Sehr einfache Einstellung. Der 3 Weg Regler (GK 4 Weg) reicht für
den Kontrabass. Beim Strich braucht es hauptsächlich den LOW um einen
schönen warmen Klang zu erzeugen. Der Picco-Bello strotzt nur so von
Wärme!
Druck
Druck ist im Vergleich zum GK kleiner aber völlig ausreichend
für den Einsatz als Monitor und ein wenig mehr. Der Limiter wird beim
Kontrabass bald einmal beansprucht. Ich glaube aber um diesen Punkt genau
zu beurteilen braucht es noch mehr Zeit und vor allem Live Erfahrung in verschiedenen
Räumen und natürlich auch mit Bands.
Nach meiner Erfahrungen mit verschiedenen Verstärkern würde ich den Bello aber auf kleinen Bühnen einsetzen.
Allgemein
Das Gewicht ist sehr interessant.
Die Masse sind etwa gleich wie der GK.
Die Leistung der Akkus ist top.
Die Kiste kommt recht „Heimelig“ daher. Nur die ALU Frontplatte
würde ich auch aus Holz machen oder schwarz spritzen.
Trotz dem Vorteil der Akkus würde ich mir doch noch ein Netzgeräte
Anschluss wünschen. In der Volksmusik spielt man schnell einmal intensiv
6-8 Stunden.
Zusammenfassung
Ein toller Verstärker...
Kann mit den Weltmarken, vor allem wegen dem Akkupack mithalten.
Noch toller für den E- Bassisten (habe ihn 2 Stunden geplagt).
Andy Schaub, Buochs
Hubi Würsch, Stans
Idee
Akkuverstärker für den Einsatz an Orten, an denen es keine Steckdose
gibt. Also vorwiegend im Freien z. B. im Sommer am See, in einer Kapelle,
auf dem Berg, an der Fasnacht...
Wenn man dies in Betracht zieht, sind meine zunächst formulierten Wünsche,
ein XLR Ausgang für Anschluss ans PA, direkter Netzanschluss usw. überflüssig.
Zum Beispiel für die Fasnacht können zwei Akkus eingesetzt werden.
Eine Fasnachtsnacht bedeutet bei uns schon mal eine Netto-Spielzeit von 5
Stunden, und dies bei voller Leistung. (12 Mann-Band mit Schlagzeug und sechs
Bläsern; das Lautstärkepotential ist enorm und wird meistens ausgeschöpft...).
Dies wäre wohl schon eine „Grenz-Erfahrung“ für den
Picco-Bello und ich bezweifle, dass der Konstrukteur an söttige Einsätze
gedacht hat beim Bau des Gerätes. Für alle anderen unplugged Bandzusammensetzungen
die ich kenne, würde die Leistung des Picco-Bello jedenfalls durchaus
reichen.
Einzig stellt sich die Frage, ob sich die Anschaffung lohnt, denn die potentielle
Anzahl von Auftritten ohne Steckdose ist bei mir im Verhältnis doch relativ
gering. Aber vielleicht ergeben sich ja mehr Möglichkeiten, im Wissen
dass man ja einen Akku-Verstärker hat.
Akku
Laden des Akku ist einfach und das Wechseln der Batterie scheint dank simplem
Klett auch sehr simpel. Wie sieht es aus bei längerem nicht Gebrauch
des Verstärkers? Wie muss der Akku gelagert werden (leer oder aufgeladen)?
Gehäuse, Aussehen
Holz ist heimelig. Gefällt gut. Etwas dunkleres Holz wäre etwas
wärmer und zudem weniger heikel. Ist eventuell eine dicke Lackschicht
notwendig um das Holz vor Nässe zu schützen?
Gewicht
Einfach genial. Mein Rücken wird’s danken.
Bedienelemente
Zu viele Knöpfe und Schalter überfordern mich. Deshalb bin ich glücklich
mit der minimalen Ausstattung. Weniger ist mehr und schliesslich hat der Picco-Bello
alles was es braucht. In der Regel sollte der Verstärker in einer „mittigen“
Einstellung optimal klingen und nur minimal an Instrument und Örtlichkeit
angepasst werden müssen. In diesem Sinne reichen die drei Sound-Regler
völlig aus.
Sound
Den Klang empfinde ich als voll und sehr nahe an meiner Vorstellung von einem
warmen Bass-Sound. Einzig die Tiefen (E-Saite) könnten nach meinem Geschmack
etwas mehr „Boden“ geben. Insbesondere bei vollem Pegel fallen
die tiefen Töne gegenüber dem Rest doch ziemlich ab. Ich gehe aber
davon aus, dass für Grösse und Gewicht des Verstärkers wohl
das Optimum herausgeholt wurde.
Mich würde allerdings der Vergleich mit einem Picco-Bello mit grösserem Lautsprecher (ev. Analog dem Gallien Krüger) dafür ohne Horn, bei gleichem Gehäuse sehr interessieren.
Die Leistung ist erstaunlich. Im akustisch „furztrockenen“ Probelokal war der Sound nicht mehr ganz so überwältigend wie im halligeren Muisigdeesli, aber immer noch stark.
Den Kontrabass habe ich mit einem Audio-Technika Mikrofon abgenommen (9V Batterie). Beim Hi Eingang erhielt ich praktisch kein Signal. Beim Low Eingang bei fast vollem Volume Pegel ist die Lautstärke ansprechend. Der Sound ist hier in allen Lagen nahe an einem Verstärker für Akustik-Instrumente (leider habe ich keinen solchen zum Vergleich ausprobieren können). In der Regel arbeite ich beim Kontrabass mit einem Vorverstärker um genügend Signal zu erhalten, aber da dieses Gerät eben auch Strom bräuchte habe ich hier auf den Test verzichtet.
Fazit
Eine gelungene Umsetzung einer tollen Idee. Mit nichts zu vergleichen, da
es nichts vergleichbares gibt. Der Picco-Bello überzeugt mit Klang, Leistung,
Kompaktheit und kleinem Gewicht. Wohl jede akustische Session und Band kann
damit begleitet werden. Insbesondere im Freien wird sich der Einsatz des Picco-Bello
lohnen. Wie oft habe ich mir schon die Finger wundgezupft in der wahnwitzigen
Hoffnung, neben Percussion, Gitarren und Gesang wäre auch etwas Bass
zu hören. Diese Zeiten scheinen mit dem Picco-Bello endlich der Vergangenheit
anzugehören.
Hubi Würsch